Überblick der 3D Programme für Einsteiger & Profis

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Das Aufkommen des 3D-Drucks hat die Fantasie vieler Unternehmer und auch Hobby-Designer seit ein paar Jahren wieder voll im Griff. Und tatsächlich bietet das unkomplizierte Erschaffen komplexester Strukturen bis dato unbekannte Möglichkeiten. Bevor es allerdings daran geht, die eigenen Ideen in erste Prototypen umzusetzen oder in einer Kleinserie zu produzieren, müssen diese zunächst in Form eines digitalen 3D-Modells erstellt werden. Sind einmal die Grundlagen in der Bedienung der dazu notwendigen Software erlernt, sind der Kreativität in puncto Produktentwicklung kaum mehr Grenzen gesetzt.

Die richtige 3D-Software auswählen

Bevor es also losgehen kann, steht die Auswahl einer geeigneten 3D-Software an, was sich aufgrund des sehr breit gefächerten Angebots unterschiedlicher Programme zugegebenermaßen schwer gestaltet. Es ist daher bereits im Vorfeld unabdingbar, sich Gedanken darüber zu machen, wie groß das Interesse an der Thematik tatsächlich ist und ob die 3D-Modellierung ausschließlich als Hobby oder, wenngleich auch erst langfristig, professionell betrieben werden soll.

Wichtig ist dies vor dem Hintergrund der Tatsache, dass sich die entsprechenden Softwareprodukte sowohl hinsichtlich ihres Funktionsumfangs, ihrer Bedienung als auch natürlich bezüglich ihrer Anschaffungs- und Betriebskosten mitunter deutlich voneinander unterscheiden. Eines der wichtigsten Kriterien ist dabei der voraussichtliche Einsatzbereich, denn sowohl für ambitionierte Designer als auch für technische Konstrukteure gibt es Speziallösungen. Folglich unterscheiden wir im Folgenden anhand dieser beiden Kriterien.

Konzentration auf das Erlernen einer Software

Ist eine grundlegende Entscheidung gefallen, ist es sehr empfehlenswert sich zunächst auf eine Software zu konzentrieren und die Konzepte der 3D-Modellierung sowie der Texturierung anhand dieser zu erlernen. Diese Kenntnisse lassen sich im Bedarfsfall auch später auf andere 3D-Programme übertragen, zumal sich die Grundfunktionalitäten und Konzepte sehr ähneln. Dank universal nutzbarer Austauschformate wie unter anderem 3ds und obj können erstellte Strukturen auch in anderer Software genutzt werden. Der große Vorteil der Konzentration auf eine einzelne Software ist also weniger ein globaler, sondern schlicht die Tatsache, dass nicht mehrere Softwaresysteme nebst spezifischen Interfaces und Shortcuts verinnerlicht werden müssen, was auch für 3D-Profis eine große Umstellung darstellt. Um im Detail die passende Software zu finden, lohnt es, sich über Nutzerreviews und Testberichte über die Stärken und Schwächen der jeweiligen Programme zu informieren.

Software für Hobby-Designer

Wer die 3D-Modellierung und den 3D-Druck hauptsächlich für das Design beispielsweise von Figuren nutzen möchte, findet sowohl professionelle Software als auch brauchbare Lösungen für den Hobbybereich. Zu diesen in der Regel kostenlosen Programmen zählen unter anderem die Software Sculptris von Pixologic und das aus dem Hause Autodesk stammende Programm 123D Sculpt+. Letzteres lässt sich im Übrigen ausschließlich auf dem Tablet nutzen und spricht damit durch seine hervorragende Usability ebenso wie Sculptris vorwiegend Casual-User an. Besonders einfach gelingt der Einstieg durch im Netz vorhandene Tutorials, die alle relevanten Funktionen verständlich erläutern.

Der Einstieg in das professionelle Design

Wer sein Hobby professionell betrieben oder gar zum Beruf machen möchte, muss sich allerdings nach einer entsprechend professionellen 3D-Software wie Cinema 4D Studio, 3D-Studio Max, Maya oder Rhino umschauen. Diese mächtigen Werkzeuge liefern alles, was der professionelle Designer braucht, denn nicht umsonst werden diese Programme auch im Rahmen der Entwicklung von Videospielen sowie in der Filmproduktion eingesetzt. Die Kehrseite der Medaille ist neben der Komplexität, die zunächst beherrscht werden muss, der mitunter stolze Preis, der beispielsweise im Fall von Autodesk 3DS Max bei rund 1.600 Euro jährlich oder bei Cinema 4D Studio insgesamt bei gut 3.700 US-Dollar liegt. Unter dem Strich lohnt sich die Investition für ambitionierte Designer aber in jedem Fall. Wer günstiger in die Welt der professionellen 3D-Software einsteigen möchte, kann alternativ zu kostenlosen Tools wie Milkshape und Blender greifen, die zwar eigenwillig zu bedienen sind, den Branchengrößen in puncto Funktionalität aber in kaum etwas nachstehen. Überdies bieten die einschlägigen Hersteller auch Test- oder Studentenversionen ihrer Software an, mit denen sich der Umgang erlernen und eine Kaufentscheidung zementieren lässt.

Kostenloser Einstieg in die technische Modellierung

Die Erstellung von funktionalen und technologischen Modellen stellt hingegen andere Anforderungen an eine Software, was wiederum andere Tools auf den Plan ruft. Im Fokus stehen in diesem Zusammenhang viele klassische CAD-Tools, deren Stärke die technische Modellierung ist. Zu den beliebtesten Tools zählen bei Hobby-Anwendern dabei kostenlose Programme wie das extrem technische und nicht minder präzise FreeCAD oder die webbasierten Tools 3DTin und Autodesk TinkerCAD. Die komplette Anwendbarkeit im Browser bietet dabei den Vorteil, dass die Software plattformübergreifend auch auf Mobilgeräten genutzt werden kann. Wer sich in die entsprechenden Tools mit Hilfe der verfügbaren Online-Ressourcen einarbeitet, kann bereits vorzeigbare 3D-Modelle unter anderem für den Druck erstellen.

Professionelle Software für Ingenieure und Maschinenbauer

Wer professionelle technische Modelle erstellen und damit langfristig sein Geld verdienen möchte, kommt um kostspielige Software allerdings nicht herum. Neben dem Branchenprimus Solidworks, der unter anderem dazu in der Lage ist, zweidimensionale technische Zeichnungen vollkommen automatisch in ein detailliertes 3D-Modell umzuwandeln, bieten sich auch Tools wie das bei Architekten beliebte SketchUp Pro an. Für das Tool spricht der im Vergleich zum mehrere Tausend Euro teuren Solidworks günstige Preis von 700 US-Dollar. Nichtsdestotrotz gilt Solidworks als weltweite Standardsoftware für Ingenieure und Maschinenbauer.