3D Druck und die Farbe

Oder: Als die Technologie mehrfarbig wurde

Die 3D-Druck-Technologie nimmt langsam aber sicher die gleichen perfekten Formen an wie die Produkte, die damit mittlerweile schon gedruckt werden können. Eine der letzten Herausforderungen auf dem Weg zu einem vollendeten Vorgang war die Farbgebung.

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Als der 3D-Druck seinen Anfang nahm, konnten Objekte ausschließlich in der Farbe gedruckt werden, die das Ausgangsmaterial innehatte.

War der Rohstoff grau, war das Endprodukt auch grau. Sollte Farbe ins Spiel kommen, erhöhten sich die Kosten für die Produktion.

Doch die Entwicklung im Bereich der 3D-Drucktechnologie ist innovativ und von kreativen Ideen geprägt. Das ist der Grund, warum es immer mehr 3D-Druck-Objekte in voller Farbe gibt.

Der einfarbige und der mehrfarbige Druck

Bei dem einfarbigen 3D-Druck kommt das Produkt wie bereits beschrieben in der Farbe des Ausgangsmaterials zum Vorschein.

Dabei ist es durchaus möglich, den Rohstoff vorab quasi einzufärben, um ein einfarbiges Objekt zu erhalten. Allerdings ist dieses Verfahren mit einigen Nachteilen behaftet. So ist es nicht möglich, Übergänge zu drucken. Auch die Kosten können durchaus enorme Höhen erreichen. Angenommen, ein Objekt sollte zehn verschiedene Farben aufweisen, muss natürlich auch das Druckmaterial in zehnfacher Ausführung verfügbar sein.

Doch das Jahr 2013 läutete hier eine Änderung ein, denn es gelang, die Farbgebung bereits bei der Konstruktion einzuplanen und somit mehrfarbige Drucke in einem einzigen Arbeitsschritt auszuführen.

Das bietet natürlich eine unendliche Farbvielfalt und auch das Problem mit den Übergängen der einzelnen Elemente ist gelöst.

Materialien für den mehrfarbigen Druck

Im Moment werden hauptsächlich zwei Verfahren eingesetzt, um mehrfarbige Produkte zu drucken:

  • Kunststoff

Die Verwendung der Kunststoffe ABS oder PLA eignen sich besonders gut, um mehrfarbige Produkte zu drucken. Das liegt hauptsächlich an den hervorragenden Schmelzeigenschaften dieser Kunststoffe. Im Endeffekt können damit – fast wie bei einem „normalen“ Drucker mit drei oder vier Farben alle erdenklichen Farbtöne erzeugt werden.

  • Gipspulver 

Beim 3D-Druck mit Gipspulver wird der Rohstoff bereits bei der Herstellung mit Farbe bestückt und kann dadurch dem Objekt genau die Menge Buntheit einräumen, die gewünscht ist.

Unter dem Strich betrachtet, sind beide Verfahren äußerst kostengünstig und verbrauchen nicht unnötig viel Material.

So präsentierte beispielsweise das im Jahr 1986 gegründete Unternehmen „3D-Systems“ das Modell „ProJet x60 Full Color“, welches auf der EXPO in New York City einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

Der gleiche Hersteller bietet mit weiteren Geräten – etwa dem „ProJet 4500“ oder „ProJet 260 c“ das mehrfarbige Farbdruckverfahren an.

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Mit Sicherheit wird es auch in der metallverarbeitenden Industrie in naher Zukunft soweit sein, dass sich dort die Farben einschleichen.

Im Moment ist es ein äußerst schwieriges Unterfangen, beim Schmelzen von Metall eine gleichmäßige Farbgebung zu erhalten. Aber wenn man bedenkt, dass bis vor einigen Jahren niemand ahnen konnte, was ein 3D-Drucker alles kann, ist dies nur ein kleiner Schritt und sollte sich mit Sicherheit auch lösen lassen.

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